Am 9. und 10. Dezember 2017 fand an der HdM Stuttgart die vom Studiengang Bibliotheks- und Informationsmanagement ausgerichtete Tagung "Bibliotheks- und Informationsmanagement im Wandel - 75 Jahre Zukunft" statt (vgl. Blog-Beitrag).
Bei dieser Gelegenheit habe ich einen Vortrag zum Thema "IFLA LRM und das 3R-Projekt - auf dem Weg zu RDA 2.0?" gehalten. Wie Sie schon an der Einstiegsfolie sehen, wird sich das Logo des RDA Toolkit ändern. Aber dabei bleibt es natürlich nicht, und m.E. wäre die (natürlich völlig inoffizielle) Bezeichnung "RDA 2.0" durchaus angemessen für das, was im 3R-Projekt entstehen wird.
Hier im Blog können Sie sich die Vortragsfolien bereits herunterladen. Demnächst werden sie auch auf der Website des Studiengangs abrufbar sein - zusammen mit den Folien von vielen anderen interessanten Vorträgen, die auf der Tagung gehalten wurden.
Außerdem erscheint in Kürze (voraussichtlich nächste Woche) ein kleiner Artikel von mir im diesjährigen Südwest-Info des VDB-Regionalverbands Südwest, der inhaltlich ungefähr dem entspricht, was ich heute vorgetragen habe. Ich werde dies wie gewohnt im Blog vermelden.
Heidrun Wiesenmüller
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Barbara Ganz (Dienstag, 12 Dezember 2017 10:57)
Liebe Frau Wiesenmüller,
vielen Dank für diese gut verständlichen Folien. Wie so oft eine echte Bereicherung!
Barbara Ganz
Maximilian Lowisch (Mittwoch, 13 Dezember 2017 12:40)
Liebe Frau Wiesenmüller,
wie immer sehr schön aufbereitet und erklärt - vielen Dank dafür. Betrübt bin ich durch den Punkt, dass die Nummerierungen entfallen sollen und frage mich, welches Konzept von Usability dahinter steckt. Immerhin handelt es sich hier immer noch um ein Regelwerk und nicht um ein interaktives Buch aus der Reihe "Quarks & Co.". Nicht nur, dass sämtliche Lehrbücher und Arbeitsmaterialien dadurch entwertet werden, auch die mittlerweile doch ins Alltagsgedächtnis übergegangene Gliederung der RDA wäre letztlich dahin. Gibt es zu diesem Thema bereits Stellungnahmen?
Viele Grüße
M. Lowisch
Heidrun Wiesenmüller (Mittwoch, 13 Dezember 2017 13:24)
Lieber Herr Lowisch,
derzeit hat das RSC noch nichts entschieden. Sicher ist, dass die alten Nummern zumindest für eine Übergangszeit such- und evtl. auch sichtbar bleiben sollen.
Das Problem bei einer strukturabbildenden Nummerierung verstehe ich schon - der Screenshot auf der zugehörigen Folie verdeutlicht es ja auch. Ich könnte deshalb damit leben, wenn es keine solche strukturabbildende Nummerierung mehr gibt. Aber trotzdem brauchen wir leicht zu handhabende Identifikatoren, um eine spezifische Regel zu identifizieren. Diese könnten beispielsweise aus einer Kennung für die Entität und einer laufenden Nummer bestehen. Denn wir müssen doch z.B. im Lehrbuch und in allen Arten von Dokumentation angeben können, wo das genau steht, worauf wir uns berufen. Und wenn man miteinander über eine Regelwerksstelle diskutiert, wird es auch nicht genügen zu sagen: "Das steht irgendwo beim Element "Bevorzugter Name der Person".
Soweit ich gehört habe, grübelt das RSC da gerade intensiv drüber, aber die Entscheidung wird wohl erst ganz spät im Prozess fallen (weil es auch von den technischen Möglichkeiten der neuen Plattform abhängt). Hoffen wir das Beste!
Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller
Ich hoffe, dass es zumindest leicht
Anna Kasprzik (Donnerstag, 14 Dezember 2017 08:34)
Es ist zumindest eine deutliche Bewegung hin zu einer mit Thesauri im Sinne von RDF kompatiblen Denkweise (z.B. die Einführung der "Nomen"-Entität -> Unterscheidung zwischen Konzept und Term/Label, ähnlich wie in SKOS-XL, bzw. geht sogar noch darüber hinaus), und das halte ich für einen Fortschritt in Richtung Interoperabilität mit modernen semantischen Technologien.
Heidrun Wiesenmüller (Donnerstag, 14 Dezember 2017 08:42)
Liebe Frau Kasprzik,
danke für den Kommentar!
Eine Frage dazu (an Sie, aber natürlich auch an alle anderen Interessierten gerichtet): Was halten Sie von der Definition von "Nomen" im LRM?
Mir kommt diese logisch irgendwie "krumm" vor: Es geht hier ja um Beziehungen zwischen der Entität Nomen und einer anderen Entität. Wie kann dann die Entität Nomen selbst als "an association between an entity and a designation that refers to it" definiert sein - ist eine "association" nicht auch so etwas wie eine Beziehung??
Mir schwirrt jedenfalls sofort der Kopf, wenn ich da drüber nachdenke ;-)
Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller
Heidrun Wiesenmüller (Sonntag, 17 Dezember 2017 11:13)
Noch eine Aktualisierung zur Folie 46: Der dort angegebene Link zum Kommentar von Linda Barnhart stimmt so nicht mehr, weil die spanische Nationalbibliothek die Aufzeichnung in etwas veränderter Gestalt und an anderer Stelle im Web veröffentlicht hat (vgl. Nachtrag im Blog-Beitrag "RSC-Treffen in Madrid": <https://www.basiswissen-rda.de/rsc-treffen-madrid-2017/>
Die einschlägige Stelle ist jetzt hier zu finden:
<https://www.youtube.com/watch?v=__PBUzidNLA> (Position 58:40)
Annabelle Wiegart (Freitag, 16 Februar 2018 09:20)
Liebe Frau Wiesenmüller
Eine etwas verspätete Antwort auf Ihre Frage zur Definition von "Nomen": Mir kommt sie auch nicht ganz logisch vor - ich bin zu dem Schluss gekommen, dass "Nomen" die Entität ist, die eigentlich eine Beziehung ist. Wahrscheinlich ist ihre Einführung dennoch notwendig für die Kompatibilität von RDA mit Linked Open Data. Wie Frau Kasprzik schon bemerkt hat, ist ja die Unterscheidung von Konzept und Bezeichnung für Ontologien zentral.
Freundliche Grüsse
Annabelle Wiegart