Wenige Tage nach Ende des diesjährigen Bibliothekartags in Nürnberg sind bereits erfreulich viele Vortragsfolien online auf dem OPUS-Server des BIB.
Dies liegt an einer neuen Verfahrensweise. Bisher mussten die ReferentInnen selbst ihre Folien auf den Server hochladen. Manche KollegInnen haben sich damit sehr viel Zeit gelassen oder es ganz
bleiben lassen. Diesmal wurden - sofern die ReferentInnen einwilligten - die ins Konferenzsystem eingespielten Folien zentral auf den OPUS-Server gestellt. Man konnte im entsprechenden Formular
aber auch ankreuzen, dass man die Folien noch einmal überarbeiten will. In diesen Fällen werden also die Präsentationen erst später veröffentlicht werden. Theoretisch konnte man die Genehmigung
zur Veröffentlichung natürlich auch ganz verweigern, was aber hoffentlich niemand getan haben wird.
Recht schnell findet man die gewünschten Beiträge über den Drill-down nach Autoren. Allerdings sind die Autoren ungeschickterweise nach dem Alphabet ihrer Vornamen angeordnet (das sollte Bibliothekaren eigentlich nicht passieren...), und einige fallen ganz aus der aus der alphabetischen Sortierung heraus.
Ich habe mal die Vorträge vom "Treffpunkt Standardisierung" am Freitag vormittag zusammengesucht. Hier die Links:
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Nach dem Projekt ist vor dem Projekt - wie geht es weiter nach dem Umstieg auf RDA?
(Renate Behrens, Renate Polak-Bennemann) -
Mit RDA fit für die Zukunft
(Gabriele Meßmer)
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Spartenübergreifende Nutzung der GND: am Beispiel des Projekts IN2N
(Brigitte Wiechmann) -
Von Verantwortlichkeitsangaben, normierten Sucheinstiegen und Beziehungskennzeichnungen - erste Erfahrungen mit RDA in
der Lehre
(Heidrun Wiesenmüller) -
The future of cataloguing? Future cataloguers!
(Jenn Riley)
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Warum ausgerechnet BIBFRAME?
(Reinhold Heuvelmann)
Mir hat der Block insgesamt sehr gut gefallen. Ein bisschen ernüchternd waren die Aussagen von Herrn Heuvelmann zu BIBFRAME - hier scheint die Entwicklung derzeit nicht so schnell voranzukommen, wie man es sich wünschen würde. Besonders interessant war der Beitrag von Jenn Riley (obwohl ich ihr nicht in allem zustimmen würde). Sie verglich die Arbeit von Katalogisierern der Zukunft mit der Arbeit von Gärtnern: Künftig werden wir vielfach nicht mehr selbst aktiv erschließen, sondern mit Daten arbeiten, die von anderen erstellt wurden. Wir sollen die Daten sozusagen von sich aus wachsen lassen werden und wären dann nur noch für die Pflege des Gartens zuständig (etwa für das Jäten von Unkraut). Zu Recht betont hat sie m.E. die Bedeutung von Beziehungen: Das Herstellen von Verbindungen zwischen Informationen sieht sie als eine zentrale Aufgabe von Bibliothekaren. Interessant fand ich auch ihre Idee, dass in einer künftigen Semantic-Web-Welt mit maschinellen Methoden potenzielle Probleme (z.B. widersprüchliche Informationen) aufgespürt werden könnten. An diesem Punkt kämen dann Katalogisierer zum Einsatz, um die Fälle intellektuell zu prüfen. Ich hoffe sehr, dass wir eine ausformulierte Fassung dieses Vortrags für den Kongressband bekommen werden, der Ende des Jahres als Sonderheft der OA-Zeitschrift o-bib erscheinen wird.
Heidrun Wiesenmüller
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Martin Wünsch (Dienstag, 26 Januar 2016 16:36)
Eine ausformulierte Fassung des Vortrags von Jenn Riley findet ich leider nicht im Kongressband. Aber die (bereits oben verlinkten ) Folien sind wenigstens mit knappen Begleittexten unter der URL http://de.slideshare.net/jenlrile/the-future-of-cataloguing-future-cataloguers zu finden.
Heidrun Wiesenmüller (Dienstag, 26 Januar 2016 17:40)
Danke für den Hinweis!
Ja, der Beitrag war angefragt, ist aber leider nicht rechtzeitig für den Kongressband fertig geworden (s.a. http://www.basiswissen-rda.de/2015/12/24/oa-kongressband-vom-n%C3%BCrnberger-bibliothekartag/). Ich bin aber noch dran und hoffe, dass der Text in einem der nächsten Hefte von o-bib erscheinen kann.