Blog-Beiträge von Oktober bis Dezember 2015
Rezension von Heike Ehrlicher in SAB Info
Es gibt eine neue Rezension von "Basiswissen RDA", diesmal aus der Schweiz: Heike Ehrlicher, eine der beiden RDA-Beauftragten der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Allgemeinen Öffentlichen Bibliotheken (SAB), hat unser Lehrbuch in der neuesten Ausgabe der Vereinszeitschrift SAB Info (Heft 4/2015, S. 23-24) besprochen. "Basiswissen RDA aus erster Hand : das erste Kompendium zum neuen Regelwerk in deutscher Sprache" lautet der Titel des Beitrags. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin und der SAB stellen wir die Rezension hier im Blog zur Verfügung.
OA-Kongressband vom Nürnberger Bibliothekartag
Vor wenigen Tagen ist Heft 4/2015 der vom VDB herausgegebenen Open-Access-Zeitschrift "o-bib : das offene Bibliotheksjournal" erschienen, bei der ich Mit-Herausgeberin bin. Den Schwerpunkt des knapp 350 Seiten starken Hefts (falls man bei diesem Umfang noch von "Heft" sprechen kann...) bilden 30 ausformulierte Vorträge vom 104. Deutschen Bibliothekartag in Nürnberg.
Neue Aktualisierungen (20.12.2015)
Es gibt wieder neue Aktualisierungen zum Lehrbuch, und zwar bei:
- 3.1.1
- 4.4.3
- 4.7.1
- 5.2.5
- 5.7.5
- 6.4.3
- 6.6.5
- 13.1.4
- 13.1.5
- 13.4.1
- 15.2
- 16.1
- 16.3.1
- 16.3.2
Ein größerer Teil davon ergibt sich aufgrund der verschiedenen Änderungen im Bereich Hochschulen und Hochschulschriften.
Heidrun Wiesenmüller
Update: Paralleltitel
Im März dieses Jahres habe ich einen "Drei-Minuten-RDA"-Beitrag zu Paralleltiteln geschrieben, in dem ich u.a. ausführte:
"Interessanterweise ist das Kriterium dafür, welche Fassung zum Haupttitel gemacht wird, nicht ganz identisch mit dem, was wir von RAK gewohnt sind: Entscheidend ist nicht die Präsentation auf der Titelseite, sondern die Sprache, in der der Hauptteil der Ressource verfasst ist. Hat man beispielsweise einen Aufsatzband mit Beiträgen in zwei Sprachen vor sich, dann muss man prüfen, welche davon den größeren Umfang im Band ausmacht, und den dazu passenden Titel als Haupttitel erfassen (RDA 2.3.2.4)."
Diese These widerrufe ich hiermit öffentlich, denn sie beruht leider auf einem Missverständnis der - freilich auch recht sperrig formulierten - Regelwerksstelle 2.3.2.4. Hier ist sie noch einmal im Volltext:
Update: Neue Regelung für echte Hochschulschriften
Anfang November hatte ich bereits ein Update zu Änderungen bei Hochschulschriften gepostet und dort darauf hingewiesen, dass die ursprüngliche D-A-CH-Regelung für den Verlag bei echten Hochschulschriften nochmals geändert werden muss. Geplant war zunächst gewesen, als Verlag die Hochschule anzugeben. Im folgenden Beispiel wäre also das Element 2.8.4 Verlagsname mit "Eberhard Karls Universität Tübingen" gefüllt worden. Dies stieß jedoch auf juristische Bedenken, weshalb das entsprechende D-A-CH geändert werden muss.
Update: RDA in anderen Sprachen (Finnisch)
Die RDA-Sprachfamilie ist wieder um ein Mitglied reicher geworden. Vor einiger Zeit hatte ich meine Übersicht der Sprachfassungen von RDA schon um die spanische Fassung ergänzt (s. Blog-Beitrag). Am 8. Dezember 2015 ist nun die finnische Übersetzung im RDA Toolkit veröffentlicht worden. Im RDA Development Blog heißt es dazu: "This special December release was added to enable RDA training in Finland to proceed with access to Finnish translation." Offenbar wird es jetzt also auch in Finnland Ernst mit dem Umstieg auf RDA (bisher wurde dort m.W. mit AACR2 gearbeitet). Wer sie sich mal ansehen möchte, wie RDA in Finnisch aussieht, kann die Sprache über den entsprechenden Button umstellen.
"RDA für Nicht-Katalogisierer" in Karlsruhe: Materialien
Am 26. November 2015 veranstaltete der VDB-Regionalverband Südwest an der Badischen Landesbibliothek eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema Was man als
Nicht-Katalogisierer über RDA wissen muss - eine Einführung in das neue Katalogisierungsregelwerk mit über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Fortbildungsveranstaltung richtete sich an
Kolleginnen und Kollegen, die nicht selbst katalogisieren, aber in ihrer täglichen Arbeit mit RDA-Daten umgehen bzw. umgehen werden - z.B. bei der Sacherschließung und im Informationsdienst.
Entsprechend hatte ich mein Konzept dafür angepasst und versucht, weniger Detailregeln zu vermitteln als "das große Ganze".
Fragen zum D-A-CH bei RDA 2.4.2.3
Gleich mehrfach haben mich in jüngster Vergangenheit Fragen zum D-A-CH bei RDA 2.4.2.3 (Erfassen von Verantwortlichkeitsangaben, die sich auf den Haupttitel beziehen) erreicht. Es ging immer um
Fälle, in denen eine Beziehung zu einer Person oder Körperschaft angelegt werden sollte, die in keiner Verantwortlichkeitsangabe genannt war. Zu meiner Überraschung schienen die KollegInnen davon
auszugehen, dass man in einem solchen Fall grundsätzlich eine Anmerkung zur Verantwortlichkeitsangabe machen muss. Als ich mir das D-A-CH (an dessen Formulierung ich zugegebenermaßen nicht ganz
unschuldig bin) daraufhin noch einmal durchgelesen habe, wurde mir klar, dass man die im zweiten Absatz ausgesprochene Empfehlung tatsächlich so interpretieren kann:
Wann kommt die zweite Auflage?
Ich bin in den letzten Tagen gleich mehrfach gefragt worden, wann denn die zweite, aktualisierte Auflage unseres Lehrbuchs kommen wird. Deshalb hier die Info für alle MitleserInnen: Die derzeitige Planung von Frau Horny und mir ist, den Redaktionsschluss für die Neuauflage auf Ende 2016 zu legen. Dann können wir zum einen die Erfahrungen aus dem ersten Praxisjahr mit RDA einarbeiten (es werden ja gewiss noch einige Regelungen nachgeschoben oder geändert werden müssen) und zum anderen noch die wichtigsten Entscheidungen der nächsten RSC-Sitzung (die im November 2016 in Frankfurt stattfinden wird) berücksichtigen.
Danach dauert es natürlich immer noch etwas, bis das Buch tatsächlich kommt - vermutlich wird es dann im 2. oder 3. Quartal 2017 erscheinen. Sobald wir mit dem Verlag Genaueres festgelegt haben, geben wir es an dieser Stelle bekannt.
Heidrun Wiesenmüller
Zusammenstellung oder gemeinschaftlich verfasstes Werk?
Vor kurzem hat mir eine Kollegin diverse Scans geschickt - es ging dabei immer um die Frage, ob es sich um um ein gemeinschaftlich verfasstes Werk oder um eine Zusammenstellung von Werken mehrerer Verfasser handelt. In der Tat ist dies nicht immer leicht zu entscheiden. Unter RAK war es vergleichsweise simpel: Zum einen konnte es kein gemeinsames Werk mehr sein, sobald mehr als drei Autoren beteiligt waren. Zum anderen gab es ein eindeutiges formales Kriterium: "Als gemeinschaftliches Werk wird ein Werk bezeichnet, das von mehreren Verfassern bzw. Urhebern stammt, deren Anteile nicht unterscheidbar sind" (RAK § 4,2) bzw. "Als Sammelwerk gilt auch ein Werk, das unterscheidbare Anteile (...) mehrerer Verfasser bzw. Urheber enthält" (RAK § 6,2). Sobald man also sehen konnte, wer welche Textteile geschrieben hat, war es automatisch ein Sammelwerk. In RDA hingegen gibt es nicht einmal Glossar-Definitionen für "Zusammenstellung (von Werken)" und "gemeinschaftlich verfasstes Werk". Thematisiert wird die Problematik, soweit ich sehe, nur in RDA 19.2.1.1:
Kurze vs. lange Verantwortlichkeitsangabe
Hier eine interessante Frage, die im RDA-Forum des SWB gepostet wurde:
"Mir liegt ein Werk vor, das auf der Titelseite folgende Angabe zur Herausgeberschaft enthält:
Heinz Kleger (Hg.)
Auf der Rückseite der Titelseite findet sich folgendes:
Herausgeber: Jann Jakobs, Heinz Kleger
Wie müsste die Verantwortlichkeitsangabe aussehen, wenn man beide Herausgeber berücksichtigen möchte?"
Update: Änderungen bei echten Hochschulschriften
Vor einiger Zeit habe ich einen "Drei Minuten RDA"-Beitrag zum Thema Verlag bei echten Hochschulschriften gepostet. Damals hatte ich darauf hingewiesen, dass
im Hochschulschriftenvermerk die Hochschule nicht gemäß der vorliegenden Form angegeben wird, sondern in der Form ihres normierten Sucheinstiegs. Mit dem Toolkit-Update vom Oktober gab es
hier eine Änderung, auf die ich schon im entsprechenden Blog-Beitrag hingewiesen
hatte: Die
Hochschule wird nunmehr doch in der Form der Informationsquelle erfasst. Hier die entsprechende Stelle aus dem D-A-CH zu 7.9:
Begründer eines Handbuchs
Ich bin im Moment leider so mit Arbeit überhäuft, dass ich nur gelegentlich zum Bloggen komme - sorry! Heute reicht die Zeit aber zumindest für etwas Neues aus der Kategorie "Frage und Antwort".
Vor kurzem fragte mich eine Kollegin, wie man mit dem Begründer eines Handbuchs o.ä. umgeht. Ihr Beispiel war die 10. Auflage von "Biology", ursprünglich verfasst von Neil A. Campbell
(1946-2004). Ich habe es selbst nicht in der Hand gehabt, aber die Titelseite der deutschen Ausgabe sieht vom Prinzip her so aus:
Campbell
Biologie
Reece ● Urry ● Cain ● Wasserman ● Minorsky ● Jackson
Deutsche Ausgabe herausgegeben von Jürgen J. Heinisch und Achim Paululat
Toolkit-Release Oktober 2015
Am 13. Oktober 2015 ist das Oktober-Release des RDA Toolkit erschienen. Es handelt sich nur um ein "kleines" Update. In der englischen Originalfassung wurden verschiedene kleinere Änderungen, sogenannte "Fast tracks", eingearbeitet. Eine Übersicht gibt es auf der JSC-Website (6JSC/Sec/17).
Rezension von Gabriele Meßmer in o-bib
Heute ist Heft 3/2015
der vom VDB herausgegebenen Open-Access-Zeitschrift o-bib erschienen.
Dieses enthält auch eine Rezension des Lehrbuchs von Gabriele Meßmer (Bayerische Staatsbibliothek), die auch Mitglied der AG RDA ist.
Mehrere Erscheinungsorte mit "und" verbunden
Derzeit tauchen viele interessante Fragen zu RDA auf, beispielsweise in den Schulungen oder in direkten Mail-Anfragen. Dafür habe ich die neue Blog-Kategorie "Frage und Antwort" eingerichtet. Ein besonderes Problem scheinen Fälle zu sein, in denen in der Ressource mehrere, mit einem "und" verbundene Erscheinungsorte aufgeführt sind, wie in den folgenden Beispielen: