Blog-Beiträge zum Thema "D-A-CH"
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Ergänzte Rollenangaben - eckig klammern oder nicht?
Vor einiger Zeit fiel bei einer Diskussion in der Themengruppe Musik der Fachgruppe Erschließung auf, dass ergänzte Rollenangaben in einer Verantwortlichkeitsangabe (RDA 2.4.1.7) offensichtlich unterschiedlich gehandhabt wurden. Dankenswerterweise hat die TG Musik die Problematik daraufhin der FG Erschließung vorgelegt, und wir haben uns in einer unserer monatlichen Telefon- bzw. Videokonferenzen damit beschäftigt. Die Diskussion drehte sich um die Frage, ob man ergänzte Rollenangaben grundsätzlich eckig klammern muss oder nur dann, wenn die Ergänzung von außerhalb der Manifestation stammt.
Änderungen bei Reproduktionen in anderer physischer Form
Vor kurzem wurde eine größere Änderung bei den D-A-CHs veröffentlicht. Dies ist derzeit leider nur im RDA-Info-Wiki möglich, da das "alte" RDA Toolkit bekanntlich eingefroren ist und darin keine Aktualisierungen mehr vorgenommen werden können. Die Änderung betrifft die D-A-CHs zu RDA 1.11 und 2.1, die komplett überarbeitet und um einen wichtigen Punkt erweitert wurden. In der Folge waren außerdem zusätzliche D-A-CHs an einer ganzen Reihe von Stellen nötig; ich komme darauf zurück.
Toolkit-Release August 2017 (Teil 2)
Vergangene Woche ist das August-Release des RDA Toolkit erschienen. Der englische Text ist unverändert; er ist seit April 2017 "eingefroren" und soll erst wieder mit dem Relaunch des gesamten Toolkit im kommenden Jahr in erneuerter Form erscheinen. Mit dem jetzigen Update sollten eigentlich alle anderen Sprachversionen auf den aktuellen Stand der englischen Fassung gekommen. Geschafft haben dies aber nur die deutschen Übersetzerinnen, die mit einer gewaltigen Arbeitsleistung und unter hohem persönlichen Einsatz nicht nur die regulären Veränderungen vom April 2017 eingearbeitet haben, sondern auch die "Großaktionen", mit denen der RDA-Text seit vergangenem Jahr systematisch verändert worden war. Ebenfalls eingearbeitet wurden die bisher noch fehlenden Fast Tracks vom August 2016, Oktober 2016, Februar 2017 und April 2017. Entsprechend ist der zentrale Punkt des August-Releases die Aktualisierung der deutschen RDA-Fassung. Außerdem gab es Veränderungen bei den Anwendungsrichtlinien - nicht nur bei den D-A-CH, worüber ich schon berichtet habe (vgl. den 1. Teil des Blog-Beitrags), sondern auch bei denen einiger anderer Communities.
Toolkit-Release August 2017 (Teil 1)
Im August erscheint ein für die Geschichte von RDA besonders wichtiges Update: Es ist das letzte reguläre Update vor dem großen "Freeze" - dem Einfrieren des Toolkit im Rahmen des 3R-Projekts, bis dieses dann im kommenden Jahr wundersam verwandelt und in ganz neuer Schönheit wieder erstehen soll. Der Hauptzweck des August-Updates ist es, alle Sprachversionen auf denselben Stand zu bringen - nämlich den, den die englische Fassung bereits im April 2017 erreicht hatte (vgl. Blog-Beitrag zum April-Release). Der englische Text bleibt also in diesem Update stabil und die Übersetzungen ziehen nach. In diesem ersten Teil des Blog-Beitrags berichte ich zunächst über die Änderungen an den D-A-CH, die im August ins Toolkit kommen werden (wie immer nur in Auswahl), wobei ich mich an der Änderungshistorie im RDA-Info-Wiki orientiere. Teilweise handelt es sich bei den aktuellen D-A-CH-Neuerungen um Anpassungen aufgrund von Änderungen im Regelwerkstext, teilweise aber auch um Nachjustierungen unserer Katalogisierungspraxis in Folge der mittlerweile gemachten Erfahrungen.
Neue Version der AH-007 veröffentlicht
Vor wenigen Tagen ist eine neue Fassung der Arbeitshilfe AH-007 ("Normierte Begriffe zur Beschreibung der Art des Inhalts") im RDA-Info-Wiki veröffentlicht worden (Version 1.6 vom 16.05.2017).
Filme, D-A-CH und RDA: Anmerkungen zum Beitrag von Anna Bohn
In meinem letzten Blogbeitrag habe ich die drei Aufsätze zum Thema RDA aus der Festschrift für Petra Hauke schon kurz vorgestellt. Mit dem Beitrag von Anna Bohn, der Leiterin des Referats Filmbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, mit dem Titel Agent 007 im Visier von FRBR und RDA - Perspektiven internationaler Standardisierung für das Katalogisieren von Filmen möchte ich mich im Folgenden etwas ausführlicher beschäftigen.
Toolkit-Release Februar 2017 (Teil 1)
Diese Woche erscheint das nächste Toolkit-Release. Es ist das vorletzte vor dem großen "Freeze", dem Einfrieren der Toolkit-Inhalte bis zum Relaunch im Jahr 2018. An der deutschen Fassung des Regelwerks gibt es mit diesem Update allerdings keine Änderungen; nur die D-A-CH werden aktualisiert.
"Amtsinhaber-Körperschaften" als geistige Schöpfer
Auf der letzten Sitzung der AG RDA im November letzten Jahres haben wir uns auch mit der Problematik von "Amtsinhaber-Körperschaften" als geistigen Schöpfern beschäftigt. Bekanntlich werden Staatsoberhäupter u.ä., wenn sie in offizieller Funktion handeln, als untergeordnete Körperschaft behandelt (RDA 11.2.2.14.8 und 11.2.2.18.1). Entsprechend gibt es dann beispielsweise für Bill Clinton zwei Normdatensätze - einen für die Person Bill Clinton und einen für die "Amtsinhaber-Körperschaft":
Clinton, Bill, 1946-
USA. Präsident (1993-2001 : Clinton)
Bei offiziellen Verlautbarungen wird gemäß RDA 19.2.1.1.2 die "Amtsinhaber-Körperschaft" als geistiger Schöpfer erfasst.
Geistiger Schöpfer bei Festschriften für Körperschaften
Am 22. und 23. November fand die 25. und zugleich letzte Sitzung der AG RDA statt. Denn im kommenden Jahr werden die Expertengruppen "neu geordnet" sein; zuständig ist dann die neue Fachgruppe Erschließung. Auch auf der letzten Sitzung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstverständlich fleißig gearbeitet.
Toolkit-Release Oktober 2016 (Teil 1)
Das nächste Release des RDA Toolkit ist zwar erst für den 18. Oktober geplant, aber ich kann schon jetzt mit dem Bericht beginnen. Denn die KollegInnen von der Arbeitsstelle für Standardisierung haben die Änderungen für die deutsche Fassung bereits veröffentlicht. In diesem ersten Teil geht es um neue oder geänderte D-A-CH-Anwendungsrichtlinien. Wie immer lasse ich bei meiner Auswahl die sehr speziellen Regeln (insbesondere aus dem Musikbereich) weg. Die Gesamtübersicht der Änderungen findet sich im RDA-Info-Wiki. Die Langversion umfasst diesmal 24 Seiten - die AG RDA war also kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit noch einmal ausgesprochen fleißig.
Toolkit-Release August 2016 (Teil 2)
Die Änderungen in der deutschen Fassung des RDA Tookit habe ich bereits im ersten Teil dieses Blog-Beitrags beschrieben. Wie angekündigt, berichte ich nun im zweiten Teil über die Änderungen in der englischen Fassung, die für uns erst zu einem späteren Zeitpunkt relevant werden.
Toolkit-Release August 2016 (Teil 1)
Am 9. August 2016 gab es wieder ein Update des RDA Toolkit. Ich werde die Vorstellung der Neuerungen von jetzt an andersherum aufziehen als bisher - also zuerst die Dinge bringen, die sich in der deutschen Version getan haben und für uns sofort relevant sind. Das mache ich in diesem ersten Teil. Die Änderungen in der englischen Version folgen in einem zweiten Teil, sozusagen als Ausblick.
Neues zur Zählung von fortlaufenden Ressourcen (RDA 2.6 und 2.12.9)
RDA 2.6 vs. RDA 2.12.9
Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche fand die 23. Sitzung der AG RDA in Frankfurt statt. Dort wurden zwei wichtige Punkte zum Thema Zählung von fortlaufenden Ressourcen behandelt, die ich Ihnen gerne berichten möchte. Der erste Punkt betrifft etwas, das man eigentlich als Regelwerkslücke in RDA bezeichnen muss. Bei RDA 2.6 "Zählung von fortlaufenden Ressourcen" - das dem Erscheinungsverlauf einer fortlaufenden Ressource entspricht - findet man sehr genaue und detaillierte Anweisungen dazu, wie die Zählung einer fortlaufenden Ressource erfasst wird. Die UAG Fortlaufende Ressourcen hat dazu ein umfangreiches D-A-CH ausgearbeitet, in dem auch erläutert wird, mit welchen Interpunktionszeichen man mehrere Bestandteile miteinander kombiniert - insbesondere wenn es sowohl eine alphanumerische als auch eine chronologische Bezeichnung gibt oder wenn alternative Zählsysteme vorliegen. Dafür wurden die einschlägigen Regelungen in Anhang D.1.2.4.3 berücksichtigt.
Monografische Reihen: Abschaffung der hierarchischen Beschreibung?
Unter RDA ist es nicht mehr zwingend vorgeschrieben, gezählte monografische Reihen hierarchisch zu beschreiben. Der HeBIS-Verbund hat die hierarchische Beschreibung monografischer Reihen vor kurzem vollständig abgeschafft: "Teile aus monografischen Reihen werden analytisch unter Verzicht auf eine Verknüpfung zur Aufnahme der Reihe erschlossen", heißt es in den Verbundfestlegungen (Version 3, Stand 10.12.2015, S. 2). Soweit ich weiß, haben drei weitere Verbünde (BVB, KOBV und GBV) die Anwendung "flexibilisiert", d.h. es ihren Bibliotheken freigestellt, ob sie die hierarchische Beschreibung für monografische Reihen weiter verwenden oder nicht. Ich verfolge diese Entwicklung mit großer Sorge und, offen gesprochen, auch mit einigem Unverständnis. Denn nach meiner Einschätzung ist die hierarchische Beschreibung der analytischen nicht nur im Ergebnis merklich überlegen, sondern sie ist auch weitaus effizienter und rationeller.
Drei Minuten RDA: Beispiele im Regelwerk
Bei einem der Fokusgruppengespräche, die ich derzeit führe (vgl. den Blog-Beitrag), kamen wir auf die optionale Weglassung bei Verantwortlichkeitsangaben mit mehr als drei Personen etc. in gleicher Funktion RDA 2.4.1.5). Jemand fragte: "Schreibt man da jetzt eigentlich 'und ... andere' oder 'und ... weitere'?" Die Beispiele in der deutschen Übersetzung (siehe Screenshot) sind uneinheitlich: Einmal heißt es "[und sechs weitere]" und einmal "[und 4 andere]". Übrigens steht im Englischen in beiden Fällen "others" ("[and six others]" bzw. "[and 4 others]"). Aber ich finde es gar nicht schlecht, dass die deutsche Übersetzung hier zwei unterschiedliche Varianten zeigt - denn dadurch wird deutlich, dass es sich eben nicht um eine normierte Formulierung handelt, die man exakt kopieren müsste. Vielmehr kann man es machen, wie man will, also sozusagen "halten wie ein Dachdecker" (zur Herkunft der Redewendung siehe Wikipedia). Frau Horny und ich fanden "und andere" im Deutschen gefälliger als "und weitere", weshalb wir im Lehrbuch diese Variante vorgezogen haben.
Drei Minuten RDA: Gesetzeskommentare
Zu den Dingen, die uns bei RDA besondere Bauchschmerzen bereitet haben, gehören die Gesetzeskommentare. Mit diesem Publikationstyp war eine Reihe schwieriger Fragen verbunden - u.a. musste geklärt werden, in welchen Fällen bei Neuauflagen von einem neuen Werk auszugehen ist. Die Themengruppe Juristische Werke hat sich intensiv mit den Gesetzeskommentaren beschäftigt und für die April-Sitzung der AG RDA einen Vorschlag eingebracht, der mit leichten Modifikationen übernommen wurde. Ende April konnte dann eine aktualisierte und erweiterte Fassung der Schulungsunterlage zu den Juristischen Werken (Modul 6J) im RDA-Info-Wiki veröffentlicht werden. Das umfangreiche Kapitel 3 der PDF-Version befasst sich mit den Gesetzeskommentaren. In der Folienversion gibt es zu den sehr gut ausgewählten Beispielen auch Scans, von denen ich im Folgenden einige zeige. Ganz herzlichen Dank an die Kolleginnen von der Themengruppe, die sehr viel Zeit und Mühe in diese knifflige Materie investiert haben!
Toolkit-Release April 2016
Ich hinke leider wieder ein bisschen hinterher, möchte aber doch noch den Blog-Beitrag zum April-Release des RDA Toolkit bringen, das bereits am 12. April veröffentlicht wurde. Es handelt sich diesmal um ein "großes" Update: Denn in der englischen Fassung wurden die angenommenen Proposals aus der RSC-Sitzung vom November 2015 eingearbeitet. Ich werde die wichtigsten davon hier schon vorstellen. Allerdings kommen sie erst mit dem nächsten Update im August 2016 in die deutsche RDA-Fassung und sind auch erst ab diesem Zeitpunkt für uns gültig.
Toolkit-Release Februar 2016
Auch wenn ich schon ein bisschen spät dran bin, möchte ich doch der Vollständigkeit halber noch kurz über das Februar-Release des RDA Toolkit berichten. Dieses war eigentlich für den 9. Februar 2016 vorgesehen, wurde aber aufgrund eines Missverständnisses erst einen Tag später veröffentlicht. Es handelt sich wiederum nur um ein "kleines" Update. Eine Übersicht über die in die englische Originalfassung eingearbeiteten Fast tracks" gibt es auf der RSC-Website (RSC/Sec/1).
Datenschutz in der Verantwortlichkeitsangabe
Kurz nacheinander erreichten mich nicht weniger als drei Anfragen zum selben, offenbar sehr akuten Thema aus dem SWB und dem hbz. Es geht um die Verantwortlichkeitsangaben von echten Hochschulschriften. Nicht selten finden man darin nicht nur den Geburtsort, sondern auch das exakte Geburtsdatum der Verfasserin oder des Verfassers angegeben, z.B. in dieser Form:
vorgelegt von
[Vorname Nachname]
geboren am [XX.XX.XXXX]
in [Geburtsort]
D-A-CH-Neuerungen im Februar 2016 (Übersicht)
Hier nun die angekündigte Kurzübersicht über Änderungen und Ergänzungen zu den D-A-CH-Anwendungsrichtlinien, die im Februar 2016 in das RDA Toolkit kommen. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei um eine Auswahl handelt - weggelassen habe ich u.a. Änderungen aus dem Bereich Musik (weil ich mich hier einfach nicht gut genug auskenne) sowie relativ kleine Änderungen (z.B. Ergänzung von Beispielen). Eine ausgesprochen nützliche Übersicht sämtlicher Änderungen steht im RDA-Info-Wiki der DNB zur Verfügung (siehe dazu auch den Blog-Beitrag).
Neue D-A-CHs zu Verlagsnamen und Erscheinungsorten
In meiner kleinen Reihe "Highlights aus dem neuen D-A-CH-Release" nun der dritte Teil: mehrere neue Erläuterungen aus dem Bereich der Veröffentlichungsangabe. Da hier sehr viele Fragen aus der Praxis auftauchten, hat sich eine kleine Ad-hoc-Arbeitsgruppe (der, wie so oft, auch ich angehörte) mit den fraglichen Punkten beschäftigt und Lösungen dafür erarbeitet. Diese sind bei RDA 2.8.2.3 und 2.8.4.3 nachzulesen. Bei den Erscheinungsorten gibt es jetzt sowohl eine Erläuterung für Imprints als auch eine für die Nennung von Ortsteilen. Hier der Volltext (als Screenshot aus dem im RDA-Info-Wiki veröffentlichten PDF der D-A-CH mit Stand Februar 2016):
"Lizenzausgabe" als Ausgabebezeichnung
Hier nun ein weiteres besonderes Highlight im Februar-Release der D-A-CH: Erstmals gibt es darin eine Erläuterung zu Lizenzausgaben. Damit wird eine Lücke gefüllt, denn RDA selbst sagt zu dem Thema nichts. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, weil es in der angloamerikanischen Welt kein Pendant zu unserer Angabe "Lizenzausgabe" gibt. Vergleichbare Fälle werden anders ausgedrückt, z.B. so: "A Bantam Book, published by arrangement with Harper & Row, Publishers". Die neue Erläuterung geht auf eine Diskussion in der Sitzung der AG RDA vom November 2015 zurück. Ich bringe den Text der Einfachheit halber komplett (aus dem PDF im RDA-Info-Wiki der DNB mit Stand 2/2016):
Ausnahmeregel für Infoquellen bei Bewegtbildressourcen
Einige D-A-CH-"Highlights" aus dem Februar-Release 2016 sind es wert, in eigenen Blog-Beiträgen behandelt zu werden. Eins davon betrifft die Regel für die bevorzugte Informationsquelle bei Bewegtbildressurcen wie Filmen oder Videospielen auf DVD o.ä. (RDA 2.2.2.3). Nach der Grundregel wäre der Titelbildschirm zu verwenden, d.h. man müsste den Film, das Spiel etc. einlegen und abspielen. Da dies wenig praktikabel ist, nutzen wir stattdessen die Alternativregel und verwenden ein auf der Ressource selbst (z.B. dem Silberling) fest angebrachtes Etikett, Aufdruck o.ä. Nur wenn kein fest angebrachtes Label mit einem Titel existiert, wird gemäß RDA 2.2.2.3.1 b) das Behältnis verwendet.
Neu: Dokumentation der D-A-CH-Änderungen
Im RDA-Info-Wiki der DNB wurde jetzt die neue Fassung der D-A-CH-Anwendungsrichtlinien veröffentlicht, wie sie mit dem nächsten Update im Februar 2016 ins RDA Toolkit kommen wird.
Update: Paralleltitel
Im März dieses Jahres habe ich einen "Drei-Minuten-RDA"-Beitrag zu Paralleltiteln geschrieben, in dem ich u.a. ausführte:
"Interessanterweise ist das Kriterium dafür, welche Fassung zum Haupttitel gemacht wird, nicht ganz identisch mit dem, was wir von RAK gewohnt sind: Entscheidend ist nicht die Präsentation auf der Titelseite, sondern die Sprache, in der der Hauptteil der Ressource verfasst ist. Hat man beispielsweise einen Aufsatzband mit Beiträgen in zwei Sprachen vor sich, dann muss man prüfen, welche davon den größeren Umfang im Band ausmacht, und den dazu passenden Titel als Haupttitel erfassen (RDA 2.3.2.4)."
Diese These widerrufe ich hiermit öffentlich, denn sie beruht leider auf einem Missverständnis der - freilich auch recht sperrig formulierten - Regelwerksstelle 2.3.2.4. Hier ist sie noch einmal im Volltext:
Update: Neue Regelung für echte Hochschulschriften
Anfang November hatte ich bereits ein Update zu Änderungen bei Hochschulschriften gepostet und dort darauf hingewiesen, dass die ursprüngliche D-A-CH-Regelung für den Verlag bei echten Hochschulschriften nochmals geändert werden muss. Geplant war zunächst gewesen, als Verlag die Hochschule anzugeben. Im folgenden Beispiel wäre also das Element 2.8.4 Verlagsname mit "Eberhard Karls Universität Tübingen" gefüllt worden. Dies stieß jedoch auf juristische Bedenken, weshalb das entsprechende D-A-CH geändert werden muss.
Fragen zum D-A-CH bei RDA 2.4.2.3
Gleich mehrfach haben mich in jüngster Vergangenheit Fragen zum D-A-CH bei RDA 2.4.2.3 (Erfassen von Verantwortlichkeitsangaben, die sich auf den Haupttitel beziehen) erreicht. Es ging immer um
Fälle, in denen eine Beziehung zu einer Person oder Körperschaft angelegt werden sollte, die in keiner Verantwortlichkeitsangabe genannt war. Zu meiner Überraschung schienen die KollegInnen davon
auszugehen, dass man in einem solchen Fall grundsätzlich eine Anmerkung zur Verantwortlichkeitsangabe machen muss. Als ich mir das D-A-CH (an dessen Formulierung ich zugegebenermaßen nicht ganz
unschuldig bin) daraufhin noch einmal durchgelesen habe, wurde mir klar, dass man die im zweiten Absatz ausgesprochene Empfehlung tatsächlich so interpretieren kann:
Update: Änderungen bei echten Hochschulschriften
Vor einiger Zeit habe ich einen "Drei Minuten RDA"-Beitrag zum Thema Verlag bei echten Hochschulschriften gepostet. Damals hatte ich darauf hingewiesen, dass
im Hochschulschriftenvermerk die Hochschule nicht gemäß der vorliegenden Form angegeben wird, sondern in der Form ihres normierten Sucheinstiegs. Mit dem Toolkit-Update vom Oktober gab es
hier eine Änderung, auf die ich schon im entsprechenden Blog-Beitrag hingewiesen
hatte: Die
Hochschule wird nunmehr doch in der Form der Informationsquelle erfasst. Hier die entsprechende Stelle aus dem D-A-CH zu 7.9:
Begründer eines Handbuchs
Ich bin im Moment leider so mit Arbeit überhäuft, dass ich nur gelegentlich zum Bloggen komme - sorry! Heute reicht die Zeit aber zumindest für etwas Neues aus der Kategorie "Frage und Antwort".
Vor kurzem fragte mich eine Kollegin, wie man mit dem Begründer eines Handbuchs o.ä. umgeht. Ihr Beispiel war die 10. Auflage von "Biology", ursprünglich verfasst von Neil A. Campbell
(1946-2004). Ich habe es selbst nicht in der Hand gehabt, aber die Titelseite der deutschen Ausgabe sieht vom Prinzip her so aus:
Campbell
Biologie
Reece ● Urry ● Cain ● Wasserman ● Minorsky ● Jackson
Deutsche Ausgabe herausgegeben von Jürgen J. Heinisch und Achim Paululat
Toolkit-Release Oktober 2015
Am 13. Oktober 2015 ist das Oktober-Release des RDA Toolkit erschienen. Es handelt sich nur um ein "kleines" Update. In der englischen Originalfassung wurden verschiedene kleinere Änderungen, sogenannte "Fast tracks", eingearbeitet. Eine Übersicht gibt es auf der JSC-Website (6JSC/Sec/17).
Drei Minuten RDA: Verantwortlichkeitsangaben
Ich habe mich in den letzten Wochen mit so vielen extrem schwierigen RDA-Fragen beschäftigt (man merkt, dass wir bei der Vorbereitung des Umstiegs langsam zum Bodensatz kommen...), dass ich zur Abwechslung mal wieder einen Drei-Minuten-Beitrag zu einem vergleichsweise einfachen Thema schreiben muss. Deshalb geht es heute um Verantwortlichkeitsangaben - und zwar um solche, die sich auf den Haupttitel beziehen (RDA 2.4.2). Daneben gibt es weitere Typen von Verantwortlichkeitsangaben, z.B. solche, die sich auf eine Ausgabebezeichnung (RDA 2.5.4) oder auf den Titel der Reihe (RDA 2.12.6) beziehen. Über parallele Verantwortlichkeitsangaben habe ich schon einmal etwas in einem anderen Drei-Minuten-Beitrag (Paralleltitel und das restliche "parallele Universum") geschrieben.
Toolkit-Release August 2015
Heute Nacht ist das August-Release des RDA Toolkit erschienen. Das Update bringt uns erhebliche Änderungen beim deutschen Text. Dieser beinhaltet nun die
Neuerungen, die im November 2014 vom JSC beschlossen und im April 2015 in den englischen Text eingearbeitet wurden. Eine Übersicht über diese Änderungen findet sich in meinen Blog-Beiträgen zum
April-Update (Teil 1, Teil 2 und Teil 3). Auch die Fast tracks vom Oktober 2014, Februar 2015 und April 2015 wurden für den deutschen Text nachvollzogen. Die
deutsche Fassung entspricht jetzt also dem Stand des Originaltexts vom April 2015.
Aufsatz zu Altdaten - zugleich Update von "Drei Minuten RDA: Pseudonyme"
Vor einigen Tagen ist Heft
2/2015 der Open-Access-Zeitschrift o-bib erschienen. Enthalten ist
u.a. die ausformulierte Fassung meines Vortrags Der RDA-Umstieg in Deutschland: Herausforderungen für das Metadatenmanagement. Diesen hatte ich im Dezember 2014 auf einem Symposium der HdM
gehalten (vgl. dazu auch den entsprechenden Blogbeitrag). Für die Textfassung habe ich einiges noch etwas genauer ausgearbeitet, u.a. die
Frage, wie die Umarbeitung der Pseudonym-Datensätze mit maschinellen Mitteln unterstützt werden könnte.
Drei Minuten RDA: Sprache der Expression vs. Sprache des Inhalts
Eine der Klagen meiner Studierenden über RDA ist, dass manche Elemente nur schwer auseinanderzuhalten sind, schon weil ihre Namen so ähnlich klingen. Ein gutes Beispiel dafür sind die beiden
Elemente "Sprache der Expression" (RDA 6.11) und "Sprache des Inhalts" (RDA 7.12). Auch die Definitionen helfen nur bedingt weiter, um den Unterschied zu verstehen:
Drei Minuten RDA: Bildbände
Mittlerweile ist der größte Teil der offiziellen Schulungsunterlagen in einer ersten Fassung im RDA-Info-Wiki veröffentlicht worden (Achtung, es ist damit zu rechnen, dass es in manchen Fällen noch Korrekturen und Aktualisierungen geben wird). Im Modul 5A (Aufbauwissen Katalogisierung: Monografien) gibt es auch eine Schulungsunterlage zum Thema "Bildbände, Kunst- und Ausstellungsmaterialien", in die ich - unterstützt von den Mitgliedern der Themengruppe Kunst - viel Arbeit und Herzblut investiert habe. Ich nütze die Gelegenheit, um an dieser Stelle die wichtigsten Punkte zum Thema "Bildbände nach RDA" zusammenzufassen.
Drei Minuten RDA: Filme (Update)
Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle einen "Drei Minuten RDA"-Beitrag zu Filmen
gepostet. Dazu nun ein kleines Update: Die Themengruppe Werke - eine Unterarbeitsgruppe der AG RDA, der auch ich angehöre - hat sich vor kurzem mit zwei Aspekten aus dem Bereich Filme beschäftigt
und dazu D-A-CH-Erläuterungen verfasst. Diese werden von August 2015 an auch im RDA Toolkit abrufbar sein. Die erste Erläuterung betrifft die Verwendung der Beziehungskennzeichnung "Filmemacher",
die für einen bestimmten Typ von geistigen Schöpfern vorgesehen ist.
Drei Minuten RDA: Filme
Jüngst bin ich gefragt worden, wer denn eigentlich der geistige Schöpfer eines Films sei - der Regisseur vielleicht? Oder der Drehbuchschreiber? Tatsächlich geht RDA nur in seltenen Fällen davon
aus, dass man bei Filmen einen geistigen Schöpfer im normalen Sinn identifizieren kann. Das ist dann der Fall, wenn eine Person praktisch im Alleingang für den gesamten Film verantwortlich ist.
Dann wird die Beziehungskennzeichnung "Filmemacher" aus Anhang I.2.1 vergeben. Bei normalen Bibliotheksmaterialien dürften derartige Produktionen nur höchst selten vorkommen, aber auf Youtube
findet man sicher zahllose Beispiele dafür.
Drei Minuten RDA: Paralleltitel und das restliche "parallele Universum"
Beschäftigen wir uns heute mal ein bisschen mit Paralleltiteln. Liegen Titelfassungen in unterschiedlichen Sprachen vor, so wird eine davon zum Haupttitel (RDA 2.3.2) bestimmt - die übrigen sind Paralleltitel (RDA 2.3.3). Interessanterweise ist das Kriterium dafür, welche Fassung zum Haupttitel gemacht wird, nicht ganz identisch mit dem, was wir von RAK gewohnt sind: Entscheidend ist nicht die Präsentation auf der Titelseite, sondern die Sprache, in der der Hauptteil der Ressource verfasst ist. Hat man beispielsweise einen Aufsatzband mit Beiträgen in zwei Sprachen vor sich, dann muss man prüfen, welche davon den größeren Umfang im Band ausmacht, und den dazu passenden Titel als Haupttitel erfassen (RDA 2.3.2.4). Oft genug funktioniert dieses Kriterium freilich nicht, weil die Sprachen ungefähr im selben Umfang vertreten sind oder weil es zu aufwendig wäre, die Sprache mit dem größten Umfang zu ermitteln. Dann wählt man denjenigen Titel als Haupttitel, der durch das Layout hervorgehoben ist oder der von der Reihenfolge her zuerst kommt. [Nachtrag vom 20.12.2015: Hier war ich einem Missverständnis aufgesessen, lesen Sie dazu das Update).
Drei Minuten RDA: Beziehungen zu Familien
Familien kamen in unserer bisherigen Erschließung nur als Themen - also im Bereich der Sacherschließung - vor: Beispielsweise wurden Bücher über die Fugger mit dem RSWK-Schlagwort "p.Fugger <Familie>" versehen. In RDA hingegen scheinen Familien allgegenwärtig: Eine Suche nach "Familie" im Regelwerk ergibt 261 Treffer, und immer wieder liest man die Formulierung "eine Person, eine Familie oder eine Körperschaft". FRBR kannte diese 'Dreifaltigkeit' noch nicht und beschränkte sich bei den Entitäten der Gruppe 2 auf Personen und Körperschaften. Die Entität "Familie" wurde erst in den Functional Requirements for Authority Records (FRAD) eingeführt und von dort nach RDA übernommen.
Drei Minuten RDA: Auflagen, die eigentlich Drucke sind
Heute will ich Ihre Aufmerksamkeit auf ein kleines, aber nichtsdestoweniger interessantes Detail im Bereich der Ausgabebezeichnung lenken. In RDA 2.5.2.1 heißt es: "Beachten Sie, dass in einigen Sprachen derselbe Terminus oder dieselben Termini verwendet werden können, um sowohl die Ausgabe als auch den Druck zu bezeichnen" (s.a. den folgenden Screenshot aus dem RDA Toolkit).
Toolkit-Release Februar 2015
Gestern nacht erschien das Februar-Release des RDA Toolkit. Es handelt sich um ein kleineres Update: Im englischen Originaltext wurden nur sogenannte "fast tracks" eingearbeitet, also kleinere Änderungen (z.B. Änderungen an Beispielen). Die Regelwerksänderungen in der Folge des Proposal-Verfahrens vom letzten Jahr kommen erst in das April-Release. Nichtsdestoweniger ist das aktuelle Update für den deutschsprachigen Raum wegen der Aktualisierung der D-A-CH-Anwendungsrichtlinien sehr wichtig.
Drei Minuten RDA: Pseudonyme
Ein Bereich, in dem RDA deutliche Neuerungen mit sich bringt, sind die Pseudonyme. Das Thema wurde zwar schon in der ersten Phase des RDA-Umstiegs geschult, aber ich denke, es schadet nichts, sich hier noch einmal Gedanken darüber zu machen. In der RAK-Welt waren wir es gewöhnt, für jede reale Person nur einen einzigen Normdatensatz anzulegen, auch wenn diese ein Pseudonym besitzt. Nach bestimmten Regeln wurde entschieden, ob der wirkliche Name oder das Pseudonym als Ansetzungsform zu verwenden war; der jeweils andere Name wurde als Verweisungsform erfasst. RDA hat hier eine ganz andere Sicht, weil es "Person" auf eine für uns ungewohnte Weise definiert (RDA 8.1.2):
Drei Minuten RDA: Herausgeber und Redakteure
Als ich noch RAK unterrichtet habe, gehörte das Thema Herausgeber und Redakteure zu den Bereichen, die sich die Studierenden besonders schlecht merken konnten - es war auch wirklich etwas kompliziert. Grundsätzlich wird ein Herausgeber nach RAK berücksichtigt, aber dann kommen die vielen Ausnahmen ins Spiel: Immer nur einer (was natürlich in der Praxis oft genug - und ganz zu Recht - nicht mehr befolgt worden ist), bei Verfasserwerken nur unter bestimmten Bedingungen, und ein Redakteur nur, wenn nicht schon ein Herausgeber berücksichtigt wurde. Puh! Im Vergleich dazu ist die große Liberalität von RDA eine echte Verbesserung: "Begrenzungsregeln" wie in RAK gibt es bei den Beziehungen (ehemals: Eintragungen) nicht. Wenn Sie wollen, können Sie also jeden Herausgeber und Redakteur berücksichtigen, den Sie in der Ressource genannt finden - und natürlich auch mehrere davon.
Drei Minuten RDA: Verlag bei echten Hochschulschriften
Unter der neuen Rubrik "Drei Minuten RDA" werde ich in loser Folge interessante Regelungen aus RDA und den deutschsprachigen Anwendungsrichtlinien D-A-CH vorstellen - bunt gemischt aus allen Bereichen des Regelwerks.
Diesmal werfen wir einen Blick auf echte Hochschulschriften, also die Fassungen, wie sie zur Prüfung eingereicht wurden. Das Beispiel links stammt vom Hochschulschriftenserver TOBIAS-lib aus Tübingen. Nach RAK bestand der Erscheinungsvermerk bei einer solchen echten Hochschulschrift nur aus dem Erscheinungsjahr. Man gab weder einen Erscheinungsort noch einen Verlag an. Eigentlich logisch, oder? Eine echte Hochschulschrift ist doch nicht in einem Verlag erschienen! RDA sieht das jedoch anders: Bei jeder veröffentlichten Ressource wird auch eine sogenannte Veröffentlichungsangabe (RDA 2.8) erfasst. Diese besteht aus dem Erscheinungsort, dem Verlagsnamen und dem Erscheinungsdatum. Auch eine echte Hochschulschriften gilt als veröffentlicht - unsere Online-Dissertation ist ja für die ganze Welt frei zugänglich. Wenn die Dissertation veröffentlicht wurde, muss sie folglich in der Logik von RDA auch einen Verlag haben.